Die Sensation blieb diesmal aus, Zerbst war eine Nummer zu groß – Kipfenberger Damen verlieren erneut
Kipfenberg (mrt)
Im letzten Vorrunden Punktekampf der Kegel Bundesliga gab der Ligaprimus Rot Weiß Zerbst seine Visitenkarte beim KRC Kipfenberg ab. Die Thüringer nahmen diese Begegnung nicht auf die leichte Schulter und traten in Bestbesetzung an. Kipfenberg dagegen musste erneut auf Michael Schobert und auch Christopher Kratz verzichten. Der Serienmeister, gespickt mit Nationalkeglern, gewann am Ende souverän und verdient mit 1:7 und einer Holzzahl von 3546:3766.
9. Spieltag 1. Bundesliga Herren 120
KRC Kipfenberg – Rot Weiß Zerbst 1:7 (8:16/3546:3766 Holz)
Kipfenberg krempelte die Mannschaftsaufstellung komplett um und startete mit Jürgen Stahl und Christian Guggenmos gegen Manuel Weiss und Matthias Weber. Die ersten 30 Schub verliefen recht ordentlich und Kipfenberg lag mit 285:291 Holz nur leicht zurück. Danach löste der amtierende Deutsche Meister die Handbremse und zog immer weiter davon. Trotz einer Holzniederlage von 579:603 gegen Manuel Weiß wäre bei Jürgen Stahl der Punktgewinn möglich gewesen. Christian Guggenmos, ein „alter“ Haudegen und Leistungsträger vergangener Jahre, kam in den Genuss, wieder in der ersten Mannschaft kegeln zu können. Aber von Beginn lief er Matthias Weber (620 Holz) hinterher und musste sich mit 0:4 und 569 Holz geschlagen geben. Ohne großartig zu glänzen ging der Tabellenführer mit 2:0 und 75 Holz in Führung. In der Mittelachse fegten dann die Thüringer wie ein Sturm durchs Altmühltal und zerlegten ihre Gegenspieler. Michael Weber bekam gegen den Tagesbesten Uros Stoklas (659 Holz) mit glatten 0:4 und 537 Holz eine kostenlose Kegellehrstunde. Auch Patrick Scholler ging am Ende trotz ordentlicher Leistung von 582 Holz gegen den Vorjahres Schnittbesten Fabian Seitz (645 Holz) mit 0:4 in den Sätzen leer aus. Nach dieser Lehrstunde lag Kipfenberg mit 0:4 Mannschaftspunkten und 260 Holz abgeschlagen zurück. Gegen einen
Whitewash wollte sich das Kipfenberger Schlusspaar zur Wehr setzen und die Gäste bekamen plötzlich Gegenwind. Alexander Stephan hatte es mit Boris Benedikt zu tun, der eine persönliche Bestmarke von 728 Holz aufweisen konnte. Dietmar Brosi hatte ein Duell gegen den aktuellen deutschen Nationalspieler Thomas Schneider (689 Holz) vor der Brust. Etwas beeindruckt von der keglerischen Fähigkeit der Gästekegler gaben beide ihren ersten Satz mit 131:156 Holz und 151:157 Holz ab. Der Respekt wurde danach abgelegt und die zahlreichen Zuschauer bekamen auch endlich von den Kipfenbergern Keglern großen Kegelsport zu sehen. „Axel“ holte sich mit starken 177:172 Holz den Satzausgleich und lag mit 308:328 Holz gegen Benedikt wieder im Rennen. Auch Dietmar Brosi holte sich mit 171:158 Holz den Satzpunkt und ging sogar mit 322:315 Holz in Führung. Der Kampf war schon lange für Zerbst entschieden, aber irgendwie lag eine gewisse Spannung im Kipfenberger Kegelheim. Das lag vor allem an den Gastgebern, denn sie gaben weiterhin den Ton an und zwangen ihre Gegner immer mehr in die Knie. Mit einem starken Schlussspurt holte sich Alexander „Axel“ Stephan mit einem 3:1 und 626 Holz gegen Boris Benedikt (624 Holz) seinen persönlichen Erfolg ab. Dietmar Brosi hatte noch einige „Kohlen im Keller“ und konnte ordentlich nachlegen, was Thomas Schneider (615 Holz) sichtlich beeindruckte. Mit einer glänzenden Leistung von 653 gefallen Kegeln und einem 3:1 war der Beifall der Zuschauer ganz klar auf seiner Seite. Es war klar auch der Aufstellung geschuldet, dass sich die Sensation vom letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften nicht mehr wiederholen würde. Kipfenberg hat sich am Ende doch noch achtbar aus der Affäre gezogen, darf und kann sich aber nicht mit Zerbst messen. Mit der wohl eingeplanten Niederlage rutscht Kipfenberg auf den 7. Tabellenplatz ab, hat aber mit 10:8 Tabellenpunkten immer noch ein Polster von 6 Punkten auf die Abstiegsplätze. Rot Weiß Zerbst dagegen hat mit 18:0 Tabellenpunkten die erneute Meisterschaft bei einem Vorsprung von 6 Punkten weiterhin fest im Visier.
Sportlich gesehen ist für die Kipfenberger Kegler noch nicht Weihnachten, denn es kommt der nächste große Brocken auf die Altmühltaler zugerollt. Der SKC Viktoria Bamberg möchte seine Erfolgsbilanz weiter ausbauen. Die Oberfranken hatten ihr Auftaktspiel zu Hause gegen Kipfenberg überraschend verloren und haben deshalb wohl noch eine Rechnung offen. Sollte aber Kipfenberg mit Bestbesetzung antreten können, wird der Altmeister vielleicht erneut die einen oder anderen Probleme bekommen.
Die Kipfenberger Kegler würden sich freuen, wenn am 17. Dezember um 14 Uhr zum Showdown das Kegelheim aus allen Nähten platzen würde.
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